Emil Kiess wurde 1930 in Trossingen geboren. Nach der Währungsreform besuchte er die freie Kunstschule im früheren Kloster Bernstein bei Sulz am Neckar. Seine Lehrer waren Paul Kälberer und HAP Grieshaber. Später nimmt ihn Willi Baumeister in seine Klasse an der Kunstakademie Stuttgart auf. Ausgezeichnet mit zahlreichen Kunstpreisen wurde der in Donaueschingen und Hüfingen lebende Maler, Grafiker und Objektkünstler bereits in jungen Jahren zu einem der renommiertesten Künstler im deutschen Südwesten.
Seit Jahrzehnten gilt die ungeminderte Leidenschaft von Emil Kiess dem Thema „Farbe“. Ungegenständliche Farbmalereien waren das Thema verschiedener Ausstellungen. Die Ausstellung MALEREI 2024 in Markdorf verdeutlicht, dass das Werk von Emil Kiess vielseitiger ist:
Waren die frühen Arbeiten mit ihrer Reduktion auf Grundfarben, auf einfache Formen und strengen Bildaufbau noch stark von seiner Lehrergeneration geprägt, findet Kiess in den 70er Jahren in der Auseinandersetzung mit den Impressionisten zu einer neuen Farbensprache. Das Spiel der Farben in der Natur, Licht und Schatten und der Zustand des Himmels inspirieren den Künstler. Seine Heimat, die Baar, eine Hochebene mit Äckern, weitläufigen Wiesen, Holzscheunen, Flüssen und Bäumen bietet Kiess bis heute Anregung und Motiv.
Heinz Bunse